Bedeutung des Themas

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Bedeutung des Themas


Die regelmäßige Anwesenheit im Unterricht ist essentiell für guten schulischen Erfolg. Zu oft realisieren Schülerinnen, Schüler, Eltern und Schulen nicht, wie schnell sich Fehltage – ob entschuldigt oder nicht – aufaddieren und in schulischen Problemen münden. Fehlzeiten führen häufig dazu, dass Drittklässler nicht richtig lesen, Sechstklässler Fächer nicht bestehen und Neuntklässler die Schule ganz abbrechen. Aber Schulabsentismus beschränkt sich in den Auswirkungen nicht auf den Bereich der Schule, sondern zeigt erhebliche Langzeitfolgen, u. a. einen geringen oder fehlenden Schulabschluss, die deutlich erschwerte berufliche Integration, eingeschränkte Verdienstmöglichkeiten oder ein hohes Risiko für Kriminalität.



Chronischer Absentismus ist ein alarmierendes, oft unbeachtetes Problem, das zu viele Schülerinnen und Schüler von Lernmöglichkeiten und Erfolg abhält. Es ist hier nicht die Rede von einer kleinen Randgruppe im schulischen Massenbetrieb: Täglich versäumen mehrere Hunderttausend Schüler und Schülerinnen hierzulande den Unterricht und sind weder erkrankt noch beurlaubt; bei drei bis fünf Prozent ist der Schulbesuch generell unregelmäßig, sodass von deutlichen Entwicklungsnachteilen auszugehen ist; Tausende Schulpflichtige haben den Schulbesuch abgebrochen Dieses Problem findet sich nicht allein an weiterführenden Schulen, sondern es startet bereits im Kindergarten und anderen vorschulischen Einrichtungen. Es ist sowohl ein Problem der Stadt, als auch der Vorstadt oder auf dem Land.

 

Es ist entscheidend für die Zukunft unserer Gesellschaft, Wirtschaft und Bildung, die Problematik des unregelmäßigen Schulbesuchs zu bewältigen. Die gute Nachricht ist, dass wir die Lage deutlich verbessern können: indem Schulen und Gemeinden mit Schülerinnen, Schülern und Familien zusammenarbeiten – und zwar bereits in den Klassen der Grundschulen – um Barrieren zu identifizieren, Schülerinnen und Schülern bei deren Bewältigung zu helfen und um eine allgemeine Kultur guter Schulbesuchsgewohnheiten zu schaffen, die zum regelmäßigen Erscheinen zum Unterricht ermutigt.

Quellen: Ricking (2014); Ricking & Hagen (2016); Ricking & Dunkake (2017)